Die Zuchtgemeinschaft Fritzi und Anna Grund

Von der Patenschaft für Engelchen vom Bebensee und ihrer Tochter Sanibel zur eigenen kleinen Herde.

Die NORLA 2019 wird uns allen in bester Erinnerung bleiben, die Rinderzucht Schleswig-Holstein kommentierte das auf ihrer Homepage wie folgt:

„Die junge Klasse der Fleischrinder-Jungzüchter entschied eine „alte Bekannte“ mit ihrer jungen Vorführerin für sich: Die bewährte White Galloway-Kuh Engelchen vom Bebensee ist nicht nur 14 Jahre alt und brachte zwölf Kälber, sie bewies auch mit Vorführerin Anna Grund, wie gutmütig diese Rasse ist. Auf 1b lief die Zwillingsschwester der Siegerin, Fritzi Grund mit Sanibel vom Bebensee, einer Tochter der Engelchen vom Bebensee, beide im Besitz von Mechthild Bening. Im wahrsten Sinne des Wortes also ein Familien-Doppelerfolg“.

Doch nicht nur im Wettbewerbsring zeichnete sich dieses Quartett aus, Fritzi und Anna waren bald so begehrt mit ihrem “Kuh-Instinkt“, dass immer wieder jemand aus dem Tierzelt anfragte, ob sie einen Vortrag mit der Anwesenheit von Engelchen und Sanibel lebendiger gestalten könnten und das hieß dann, eine Treppe rauf zur Bühne zu erklimmen und dort für lange Minuten die Tiere ruhig am Halter zu halten, sehr zur Bewunderung des Publikums.

Und weil Fritzi und Anna das alles so ausdauernd, liebevoll und zugewandt über vier lange Tage bewerkstelligten, bekamen sie am Ende der NORLA, bei einem der letzten Bühnenauftritte, einen öffentlichen Ritterschlag, nämlich die Patenschaft für Engelchen und Sanibel mit allen Rechten und Pflichten verliehen.

Falls nun jemand glaubt, die Liebe zum Rind wäre bei den Mädchen erst mit diesen Erfolgen entfacht, der höre einen Absatz aus einem Artikel aus den Segeberger Nachrichten vom 8. Oktober 2017, für den der Autor die beiden u.a. nach ihrer Motivation gefragt hatte:

„Mamas Fohlen steht hier bei Mechthild und wir sind immer mitgekommen“, erinnert sich Fritzi Grund (9) aus Bebensee. „Irgendwann fanden wir Mechthilds niedliche Rinder viel interessanter als die Pferde“ ergänzt Zwillingsschwester Anna. Daß Fritzi und Anna auch schon bei der NORLA 2017 Landesieger bei den Jungzüchtern wurden, wurde natürlich auch erwähnt.

Diese Beständigkeit wurde belohnt. Da der Rindervirus womöglich ursprünglich von Mutter Steffi übertragen wurde, startete sie nun mit Verhandlungen mit der Züchterin ob denn nicht, und es wäre doch so schön, und es würde doch als Geschenk zur Konfirmation so gut passen und überhaupt wäre es doch ein wunderbarer Start mit Sanibel und Parabel… Und wie sollte man als Förderin des Nachwuchses und der Jungzüchter darauf kommen, nein zu sagen, sondern freudigen Herzens wurde die Überraschung ausgeheckt.

Die junge Zuchtgemeinschaft Fritzi und Anna Grund besteht seither aus Parabel und Sanibel vom Bebensee und dem Ochsen Zobi, der womöglich eine Karriere als Therapierind vor sich hat. Und wie schon in der Patenschaftsurkunde aufgeführt, wurden die Anpaarungen sorgfältig geplant und wenn alles wie erhofft verläuft, werden im Frühjahr die beiden ersten Kälber mit dem Prefix „von Martin’s Hof“ geboren.